Regenwasser im Garten nutzen: Vorteile für Schweizer Familien
Für viele Schweizer Familien ist der eigene Garten ein Ort zum Durchatmen – ein natürlicher Spielraum für Kinder und ein erholsamer Rückzugsort im Alltag. Doch gerade in heissen Sommerwochen, etwa im Mittelland oder im Tessin, kann die Bewässerung zur Herausforderung werden. Steigende Temperaturen und längere Trockenperioden belasten Pflanzen und erhöhen den Trinkwasserverbrauch. Eine durchdachte Regenwassernutzung im Garten spart Ressourcen, senkt die Kosten und macht Sie unabhängiger vom Leitungswasser.
Regenwasser im Schweizer Garten clever nutzen: Vorteile für Familien

Obwohl die Schweiz als wasserreich gilt, zeigen sich regional zunehmend trockene Sommer. Wer in einem heissen Juli seinen Rasen oder das Hochbeet bewässern muss, merkt schnell: Leitungswasser kostet – ökologisch wie finanziell. Regenwasser bietet eine effiziente, umweltfreundliche Lösung, die besonders in der Gartenpflege sinnvoll ist.
Das gesammelte Wasser ist kalkarm und somit gut verträglich für Ihre Pflanzen. Tomaten, Himbeeren oder Rosen gedeihen nachweislich besser unter natürlicher Bewässerung. Familien profitieren doppelt – denn Kinder dürfen mit gutem Gewissen im Garten planschen. Gleichzeitig lässt sich der Zugang mit kindersicheren Systemen zuverlässig gestalten.
Vorteile der Regenwassernutzung im Garten auf einen Blick:
- Ökologisch: spart Trinkwasser, reduziert Abfluss in Kanäle
- Ökonomisch: senkt Wassergebühren spürbar
- Pflanzenfreundlich: ideal für kalkempfindliche Vegetation
- Kinderfreundlich: sicherer und sinnvoller Nutzungskomfort
Mit der passenden Lösung können Sie gezielt bewässern – vom Hochbeet bis zur Hecke. Oder einen Spielbereich mit langfristigem Wasserspass schaffen. Mehr dazu in den nächsten Abschnitten.
Regenwasser im Garten nutzen: gesetzliche Vorgaben in der Schweiz
In der Schweiz ist die private Regenwassernutzung grundsätzlich erlaubt. Beachten Sie jedoch kantonale Vorgaben: In vielen Gemeinden braucht es ab einer Speichermenge von 4000 Litern eine Bewilligung. Gerade bei unterirdischen Zisternen oder Anlagen mit direktem Hausanschluss ist eine Bauanzeige oder Genehmigung notwendig.
Wichtig: Eine Vermischung mit dem Trinkwassernetz ist streng untersagt. Die Trinkwasserverordnung verlangt eine klare Trennung. Wer etwa WC oder Waschmaschine mit Regenwasser betreiben möchte, braucht zertifizierte Rücklaufsicherungen und Installationen nach aktuellem Standard.
Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Gemeinde. Städte wie Zürich oder Bern bieten auf ihren Webseiten kostenlose Infoblätter unter dem Stichwort „Regenwassernutzung im Garten“.
Kindersicherheit bei Regenwasseranlagen
Gesammeltes Wasser birgt Gefahren – gerade für Kleinkinder. Bereits ein verweister 300-Liter-Tank kann kritisch werden. Deshalb gilt:
- Nur Tanks mit kindersicheren Deckeln nach DIN-Norm verwenden
- Offene Regentonnen sicher abdecken oder vermeiden
- Kletterhilfen oder erhöhte Flächen um Tanks entfernen
- Unterirdische Zisternen mit verriegelbarem Schachtdeckel sichern
Zusätzlicher Schutz: Es gibt Sicherheitsventile und abschliessbare Hähne für die Wasserentnahme. So bleibt das Gärtnern auch für Kinder sicher.
Regenwassertanks und Zisternen: das passende System für Ihren Garten in der Schweiz
Welche Regenwasseranlage am besten passt, hängt von Ihrem Platzangebot, dem Bedarf und dem gewünschten Komfort ab. Für kleinere Gärten oder Einsteiger eignen sich oberirdische Systeme – ideal auch zur Kombination mit einem Gartenschlauch oder einer Tropfbewässerung. Wer mehr Leistung will, kann mit unterirdischen Zisternen ganze Grundstücke versorgen.
Vergleich: oberirdische Tanks vs. unterirdische Zisternen
Oberirdische Tanks – meist in Form von Regentonnen – bieten zwischen 200 und 1000 Litern Kapazität. Modular erweiterbare Modelle schaffen bis zu 5000 Liter. Diese Systeme sind einfach zu installieren und benötigen keine Baugenehmigung in der Schweiz (unterhalb definierter Volumengrenzen).
- Einfach installierbar ohne Erdarbeiten
- Geringe Kosten (ab ca. CHF 100)
- Ideal für manuelles Giessen und Einsteigerprojekte
Unterirdische Zisternen fassen bis zu 10'000 Liter. Sie eignen sich für automatische Gartenbewässerung, WC-Spülung oder Waschmaschinen. Allerdings liegt der Preis inklusive Einbau meist bei CHF 3000 oder mehr. Je nach Region ist eine Anmeldung oder ein Baugesuch notwendig.
Regenwasser flexibel nutzen – auch im Hausbereich
Regenwasser lässt sich über Garten hinaus nutzen – mit Filtrierung und UV-Desinfektion auch für:
- Toilettenspülung
- Waschmaschinen
- Teich oder Wasserspiele
Wichtig: Der Hauswasseranschluss darf nicht mit Regenwasserleitungen verbunden sein. Ein Sanitärfachbetrieb hilft bei der normgerechten Umsetzung.
Regenwassernutzung platzsparend planen – für jeden Garten
Eine kluge Planung entscheidet, wie effektiv Regenwasser eingesetzt werden kann. Kleinere Gärten profitieren besonders von platzsparenden Systemen wie Wandtanks oder flachen Regentonnen entlang der Hauswand.
Standortwahl für Zisternen und Regentanks
Oberirdische Tanks sollten möglichst nahe an Dachfällen stehen – das reduziert den Materialaufwand. Wählen Sie eine schattige Position, damit sich das Wasser nicht aufheizt oder Algen bilden. Auch ein Überlauf muss korrekt abgeführt werden (z. B. Richtung Sickerschacht).
Für unterirdische Systeme braucht es einen Ort mit gutem Zugang, Distanz zu Bäumen (Wurzeldruck) sowie keine unterirdischen Leitungen in der Nähe.
Einbindung in bestehende Gartengestaltung
Wer sichtbare Tanks nicht stören will, kann sie in Strukturen integrieren:
- Als Rückseite von Hochbeeten verkleiden
- Hinter Holzverkleidungen oder Pflanzen verbergen
- Unter Spielhaus oder Gartenpodest verstecken
Bei wenig Raum bewährt sich ein Wandtank (300 bis 500 Liter) an Nebengebäuden oder Terrassenwänden – ideal auch für Stadthäuser.
Wer sich für automatische Bewässerung entscheidet, sollte eine Pumpe ab ca. 500–700 Watt Leistung sowie passende Leitungen frühzeitig einplanen.
Installation: So setzen Sie Regenwassernutzung im Garten praktisch um
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihre Gartenanlage
- Bedarf berechnen: 1 m² Dach ergibt rund 0,6 Liter pro mm Niederschlag
- Anlage planen: Platz, Volumen, Art der Entnahme und Filtrierung definieren
- Geeignete Komponenten kaufen bei CH-Händlern wie Gutta, Hornbach Schweiz oder Kilcher Gartenbau
- Oberirdische Systeme selbst installieren – bei Erdarbeiten Profi beiziehen
- Fallrohr-Anschluss einrichten, mit Filter und Überlauf
- System auf Dichtigkeit prüfen und in Betrieb nehmen
Materialauswahl und Handhabung im Alltag
Achten Sie auf UV-stabiles Polyethylen für langlebige Tanks. Filter sollten einfach erreichbar und austauschbar sein. Für die Wasserentnahme empfiehlt sich ein Hahn mit Gardena-kompatiblem Gewinde – auch für ein automatisches Bewässerungssystem.
Empfehlenswert sind kindersichere Verschlüsse und das regelmässige Üben der Handhabung mit der ganzen Familie.
Wartung und Pflege Ihrer Regenwasseranlage in der Schweiz
Regenwassersysteme richtig warten, Schäden vermeiden
Regelmässiger Unterhalt verhindert Algenwuchs, Geruch und Verstopfungen. Zu vermeiden sind:
- Filter ohne Reinigung – Laub und Staub sammeln sich dort rasch
- Stehendes Wasser im Winter – Frost kann Tanks beschädigen
- Leckagen durch alte Dichtungen oder Materialschäden
Idealer Pflegeplan: Sichtkontrolle im Frühling, Entleeren und Spülen im Herbst vor dem Wintereinbruch. Filter jährlich tauschen, Dichtungen prüfen.
Wartungskosten und Tipps zur Förderung
Die laufenden Kosten sind überschaubar: Rund CHF 20–50 jährlich für Ersatzteile und Wartung. Bei grösseren Systemen kommen Pumpenservice oder Dichtungswechsel dazu. Wer langfristig pflegt, spart Reparaturkosten.
Tipp: Fragen Sie Ihre Gemeinde nach Förderprogrammen. Städte wie Luzern oder Zürich unterstützen Regenwasserspeicher mit finanziellen Zuschüssen oder Beratung. Weitere Informationen finden Sie z. B. auf bafu.admin.ch.
Fazit: Nachhaltige Regenwassernutzung im Garten bringt echten Mehrwert
Egal, ob Sie ein Gemüsebeet betreuen, Ihren Rasen pflegen oder mit Kindern den Sommer geniessen: Mit einer durchdachten Regenwassernutzung im Garten sparen Sie Geld, entlasten die Umwelt und steigern den Nutzungskomfort Ihres Aussenraums.
Die Schweiz spürt die Klimaveränderung bereits heute – trockene Sommer und Hitzeperioden werden häufiger. Umso wichtiger ist es, Wasser nachhaltig und regional verträglich zu nutzen. Vom kleinen Wandtank bis zur vollintegrierten Zisterne ist vieles machbar.
Starten Sie mit einem Blick aufs Dach, prüfen Sie den Platz im Garten und beginnen Sie mit einem passenden Einstiegssystem. So gärtnern Sie nachhaltig – heute und in Zukunft.